Wieso scheitert die Skalierung von KI? Angela Maragopoulou erzählt, wieso es keinen technischen Grund dafür gibt und wie wir das Problem lösen können.
Angela Maragopoulou ist Data Scientist, IOT-Spezialistin und CIO B2B bei der Deutschen Telekom, wo sie an der Optimierung der agilen Transformation des Unternehmens arbeitet. Vorher hat sie in Bereichen wie Network Operations Erfahrungen gesammelt und Unternehmen bei der Skalierung von KI und agilen Transformationen unterstützt.
In dieser Podcast-Episode diskutieren wir ihre Sicht auf agile Arbeit, die Bedeutung von Bildung in KI-Themen und wie eine zusätzliche Übersetzungsebene bei Problemen mit dem Verständnis von KI helfen könnte.
Ein großer Teil von Angelas Arbeit bei der Deutschen Telekom ist die Optimierung der agilen Transformation im gesamten Unternehmen. Bei 10.000 Mitarbeitern kann das eine große Herausforderung sein und wurde so wahrscheinlich vorher noch nie umgesetzt. Aber gerade das macht es so interessant, sagt Angela.
Für sie ist es beim agilen Arbeiten wichtig, flexibel zu sein und die Welt mit anderen Augen zu sehen. Man sollte bereit sein, mit Veränderungen in der Welt umzugehen und sie zu begrüßen. Sich nicht darüber beschweren, dass sich die Dinge ändern, sondern sich an die Änderungen anpassen. Außerdem sollte man lernen, in realistischen Zeitrahmen zu denken. Aber ganz gegen Planung ist Angela auch nicht. Es ist in Ordnung, einen Plan zu haben, solange man ihn loslassen kann, wenn sich Etwas anders entwickelt.
Aber in der Regel lässt man sich nur auf Veränderung ein, wenn es Probleme mit dem Status Quo gibt. Und manchmal haben die Vorgänge in Unternehmen unglaublich gut funktioniert, auch wenn niemand weiß, warum. Vor allem dann wird die Notwendigkeit für einen Wandel nicht gesehen. Angela meint, dass es eine Herausforderung ist, herauszufinden, wie man Menschen zur Veränderung bewegen kann, wenn keine direkte Gefahr für sie besteht.
Diese Probleme sind aus ihrer Sicht kulturelle Themen. Für Angela ist Unternehmenskultur die Art und Weise, wie sich ein Schwarm von Intelligenz in einer Organisation bewegt, wie er kommuniziert und wie wichtig jedem Einzelnen die Werte der Marke sind.
Im Zusammenhang mit der Kultur in Unternehmen hat sich Angela auch die Diversity im Team angeschaut. Sie ist der Meinung, je vielfältiger das Team ist, desto mehr wird aus jeder Person herausgeholt.
Als sie sich mit der Diversity in ihrem deutschen Team beschäftigte, stellte sie fest, dass es in Deutschland viel weniger Frauen in Tech-Jobs gibt. Sie denkt, dass das daran liegt, dass es uns in Deutschland zu gut geht. Für Frauen ist es zu einfach, gewohnte Wege zu gehen. In südlichen Ländern wie Griechenland, Spanien oder Italien müssen beide Elternteile einen profitablen Job finden, um ihre Familie ernähren zu können. Also suchen Frauen auch in männerdominierten Branchen wie Tech nach Jobs. In Deutschland sind Frauen oft einfach nicht dazu gezwungen, nach besser bezahlten Jobs zu suchen.
Das ist nicht nur ungesund für die Gesellschaft, sondern auch für die Tech-Branche. Frauen haben einen ganz anderen Zugang zu Technik und Wissenschaft. Junge Mädchen müssen lernen, dass ein Potenzial in ihnen steckt. Und dass ihnen das System nicht erlaubt, dieses Potenzial zu nutzen. Das ist es, was Angela versucht zu verändern.
Wir sollten alle akzeptieren, dass Frauen auf eine andere Art und Weise nerdy und geeky sind als Männer. Und trotzdem sollten alle stolz auf ihre Nerdiness sein, denn es gab noch nie eine bessere Zeit, ein Nerd zu sein, sagt Angela.
Angela hat außerdem an der Skalierung von KI in Unternehmen gearbeitet. Und in diesem Bereich sieht sie ein großes Problem:
"Also im Moment versagt die Skalierung von KI massiv, weil wir in der Bildung versagt haben. Jeder einzelne Mensch muss verstehen, was KI bedeutet, und wir sind noch nicht so weit. Wir sind bei weitem noch nicht so weit."
Es fehlt ein allgemeines Verständnis von KI in unserer Gesellschaft. Bevor nicht jeder Einzelne versteht, was KI bedeutet und welche Möglichkeiten diese bringt, gibt es keine Weiterentwicklung in diesen Themen.
Die Menschen im Verständnis von KI umzuschulen, wäre bereits ein erster Schritt, sagt Angela. Nicht jeder muss ein Data Scientist sein. Aber es fehlen Leute, die eine Brücke zwischen Data Scientists und dem Rest der Welt bauen können. Sie könnten der Gesellschaft die Möglichkeiten der KI näher bringen und als “KI-Übersetzer” fungieren.
Der beste Weg für Führungskräfte im Tech-Bereich beim Verständnis von KI zu helfen, wäre offener zu sein. Tech wird in der heutigen Welt ein immer wichtigerer Teil der Gesellschaft, und sie sollten anfangen zu erklären, was genau sie tun. Ihr zusätzlicher Wert liegt darin, ihre Hilfe anzubieten und die Menschen über ihre Arbeit und Tech-Themen aufzuklären.
Wenn ihr mehr über Angelas Arbeit bei der Deutschen Telekom erfahren wollt, wie sie die Transformation zu Agile Work umsetzt und was aus ihrer Sicht die Gründe für das mangelnde KI-Verständnis in der Gesellschaft sind, hört euch unsere Podcast-Episode an!
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