Managing Director der Strategieberatung Diffferent
“Make a shitload of money” reicht als Purpose nicht mehr aus, sagt Dirk Jehmlich, Managing Director der Strategieberatung Diffferent.
Wir haben darüber diskutiert, warum Marken Feinde brauchen und warum es immer einen Verrückten geben muss, der sagt: Das geht zwar nicht, aber wir machen es trotzdem.
Dirk sagt, dass eine Purpose-Strategie Unternehmen hilft, herauszufinden, was eigentlich ihre Existenzberechtigung ist. Darunter fallen auch die Fragen wieso ein Investor in sie investieren sollte, wieso ein Kunde etwas kaufen sollte oder wieso ein Bewerber dort arbeiten sollte.
Dabei spielt Kreativität eine große Rolle. Es geht um eine kreative Idee, die auch einen strategischen Vorteil bringt. Und das braucht “Um-die-Ecke-Denken”. Auch bei neuen Medienhypes. Man muss sich erstmal darüber bewusst werden, was davon wirklich sinnvoll ist und was einfach nur ein Hype, der schnell wieder abflacht.
Darunter fällt auch die neue Entwicklung hin zu Audio und Voice durch Alexa oder den Google Assistant. Und das betrifft alle Texte einer Website: Wie geht man mit so etwas in Zeiten von einem Voice Interface um? Es sollte eher ein Dialog sein, als ein langer Monolog. Wie kann man ganze Fließtexte auf einer Website in Dialoge umwandeln?
Dazu kommt auch noch, dass man durch Alexa und Co. das erste Mal die Markenpersönlichkeit quasi selbst programmieren kann. Unter dem Aspekt von Customer Centricity entstehen noch weitere Überlegungen: Spricht eine Corporate Voice zu jedem Kunden anders? Ein Kunde wird gesiezt und der nächste geduzt? Einer mag gerne Ironie, der andere eine formelle Ansprache. Wie geht man damit um?
Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Man passt sich an und geht die Gefahr ein, dass jemand sagt: “Da geht die Marke verloren.”
Oder man bleibt so als Marke wie man ist. Das gefällt aber vielleicht nicht Jedem und dabei gehen Kunden verloren.
Dirk ist der Meinung, dass die zweite Möglichkeit die bessere ist. Denn eine Marke müsste stark genug sein, um zu sagen: Ich verstehe, dass das in eurem Land irgendwie anders ist. Dann ist euer Land aber nicht unser Zielmarkt.
Auch wenn sich das kaum eine Marke leisten kann, wäre das durchaus interessant. Denn eine Marke braucht Feinde, sagt Dirk. Eine Marke ohne Feinde hat kein Profil und wird unglaubwürdig.
Vor allem im heutigen Zeitalter, wo man gut analysieren kann, wie man sich bei welchem Kunden verhalten muss, damit man ihm gefällt, wäre das wichtig. Denn wenn man sich bei zwei Kunden unterschiedlich verhält, um sie zum Kauf zu bewegen, könnte das auffallen. Dann wäre man als Marke auch einfach nicht authentisch. Man hat zwar mehr Möglichkeiten, sich auf die Wünsche und Bedürfnisse einzustellen, aber sollte man die alle ausschöpfen, nur um mehr zu verkaufen? Wäre der Zweck der Firma dann nur, mehr Geld zu verdienen?
So würde man als Firma nicht nur seine Kunden, sondern auch Mitarbeiter enttäuschen. Heutzutage möchten die meisten Leute nicht nur Geld mit ihrem Beruf verdienen, sondern auch etwas Sinnvolles tun. Würde dies dann verloren gehen?
Wenn ihr mehr darüber wissen wollt, wie eine kreative Strategie entsteht und welche Herausforderungen Dirk in der Zukunft von Audio sieht, dann hört euch unsere Podcast-Folge mit ihm an.
2021-03-12 podcast Kreativität data Marken
2021-05-12 — podcast Kreativität marketing KI
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